Für das Deutsche Filminstitut in Frankfurt am Main konnte ich 2017 den Nachlass des Schauspielers und Regisseurs Maximilian Schell aufarbeiten. Die Materialien, hauptsächlich Schriftgut und Fotografien, kamen 2016 in vielen Umzugskartons ins Haus. Das meiste war in Ring- und Stehordnern abgelegt. Ziel war die Sortierung der Materialien nach Werktiteln und Stichpunkten zur Person. Nachdem alles kartonweise zunächst in Regale abgelegt wurde, habe ich in mehreren Durchgängen die filmbezogenen Materialien, anschließend die Theaterarbeiten und die persönlichen Unterlagen herausgezogen und auf Grundlage einer für den Nachlass erstellten Systematik feinsortiert, von Metallteilen befreit und in archivsichere Jurismappen und Kartonagen abgelegt. Parallel habe ich eine Recherche-Datenbank auf Basis von FileMaker erstellt, in welcher die Informationen zu den Materialien erfasst wurde. Mit der Aufarbeitung der Materialien konnte außerdem erstmals eine genaue Liste der Film- und Theaterarbeiten Maximilian Schells erstellt werden.
2012 gründete Wim Wenders die Wim Wenders Stiftung mit Sitz in Düsseldorf. Im Mai 2013 fing ich an, das Archiv der Stiftung aufzubauen. Bis zum Umzug nach Düsseldorf wurden in Berlin zunächst infrastrukturelle Überlegungen zum Aufbau eines Archivs getätigt. Hauptsächlich aber wurde mit der Durchsicht von über 600 Produktionsordnern begonnen, um für die weitere Verwertung jeder Filmproduktion eine "Chain of Title" zu erstellen. In Düsseldorf dann wurden von mir sämtliche dieser Produktionsunterlagen aus den Ordnern entnommen, nach einer von mir entwickelten Systematik sortiert und in archivgerechte Hüllen und Boxen abgelegt. Die Systematik folgt dem Herstellungsprozess der Filme, berücksichtigt aber auch die Notwendigkeit des Zugriffs auf besonders relevante Unterlagen. Parallel wurden Requisiten, Plakate, Werk- und Filmfotos (Negative und Abzüge) nach Filmtiteln sortiert und - wo möglich - ebenfalls in archivgerechte Hüllen und Boxen abgelegt.
Die Originalfilm- und Tonmaterialien, die an verschiedenen Orten lagerten, wurden von mir systematisch erfasst, die Informationen in einer Datenbank übernommen und die Überführung der Materialien in das Bundesarchiv organisiert. Zusätzlich recherchierte ich weltweit nach weiteren und ergänzenden Film- und Tonmaterialien der Filme Wim Wenders' und konnte verschollene Negative für die Stiftung auffinden.
Für die weltweit erste Stanley-Kubrick-Ausstellung, die das Deutsche Filminstitut Frankfurt am Main 2004 organisierte, wurde der Nachlass Stanley Kubricks von mir acht Monate lang gesichtet, vorsortiert und eine Vorauswahl der Objekte für die spätere Ausstellung getroffen. Die potentiellen Exponate wurden außerdem fotografiert und Informationen in einer einfachen Datenbank erfasst, die täglich nach Frankfurt gemailt wurde.
Im Ausstellungskatalog erschien ein kleiner Text zu meiner Arbeit bei Familie Kubrick, außerdem ein weiterer über das Produkt-Branding in Stanley Kubricks Film 2001: A Space Odyssey. In der Ausstellung selbst wird eine Diaschau zum Leben Stanley Kubricks gezeigt, die ich zusammen mit Georg Dietsche aus Privatfotos der Familie zusammengestellt habe.
Nach der Ausstellung, die seitdem weltweit zu sehen ist, bin ich erneut nach England gefahren, um den Nachlass feiner zu sortieren und für die Übergabe an die University of the Arts London vorzubereiten, wo dieser inzwischen zugänglich ist.
Insgesamt habe ich fast drei Jahre für das Sortieren, die Überführung des Archivs nach London und das Einsortieren dort benötigt. Erst das Zusammentragen und Sortieren der Arbeitsmaterialien mit meiner Hilfe hat den Nachlass als solchen definiert.
Für die Witwe des 1978 verstorbenen Künstlers Werner Graeff hatte ich den gesamten Nachlass des Künstlers, bestehend aus Publikationen, Gemälden, Drucken, Plastiken, Filmen, Dokumenten, Korrespondenz und anderen Materialien aufgearbeitet. Die Arbeit bestand hauptsächlich im Sortieren und Ablegen der schriftlichen Materialien in Jurismappen und Kartonagen sowie dem Dokumentieren der gesamten Materialien. Einige der privaten Super-8-Filme wurden digitalisiert und von mir zu einem DVD-Film zusammengestellt.
Außer dem Entfernen von Metallgegenständen und Plastikhüllen bei den Dokumenten waren keine präservatorischen Maßnahmen notwendig. Die Kunstwerke (Gemälde, Drucke, Plastiken, etc.) blieben zunächst an ihrem Lagerort und wurden fotografiert.
Die Ablage-Systematik der Unterlagen unterscheidet hauptsächlich zwischen privaten und beruflich relevanten Materialien. Da Werner Graeff nicht nur Künstler, sondern u. a. auch Publizist und Universitäts-Lehrer war, wurde der berufliche Zweig weiter unterteilt, die künstlerischen Arbeiten außerdem nach ihrer Gattung.
Aus den Datenbankeinträgen wurden Findbücher generiert und ausgedruckt. Auch diese sind nach den verschiedenen Gattungen unterteilt (Gemälde, Drucke, Plastiken, etc.). Zusätzlich gibt es zu den Gattungen einen Inhaltsband, in dem die Kunstwerke gemäß der Werknummer als Liste sortiert sind. Im eigentlichen Findbuch hat jedes Objekt eine eigene Seite (siehe Bild rechts).
Der Nachlass konnte 2009 an das Museum Wiesbaden übergeben werden.